Die Hanbury Gaerten
Die Hanbury-Gärten bedecken das Vorgebirge Mortlola ganz in der Nähe des Weilers Latte die Ventimiglia
Begündet wurde sie von von Thomas Hanbury, gebürtig aus London und in Shanghai zu Reichtum gekommen, der in diesen Küstenabschnitt mit seinem milden Klima schlicht und einfach verliebt war
Große Auswahl von Panoramapunkten
In einer strategisch günstigen Position gelegen, verfügen die Gärten über eine große Auswahl von Panoramapunkten. Den Rahmen bieten eine üppige Vegetation, wo mediterrane Macchia neben den exotischen Vertretern der Pflanzenwelt gedeiht. Insgesamt handelt es sich um ca. sechstausend verschiedene Arten, die alle im Freien wachsen. Das Ergebnis ist ein kleines Paradies, ein Zauberpark, ein auf der Welt einzigartiger botanischer Garten, wo jede Blüte, jede Pflaze, jeder Strauch, jede Hecke katalogisiert ist.
Als Thomas Hanbury 1868 die Arbeit an seinem botanischen Garten aufnahm, konnte er den berühmten Heidelbeger Gärtner Ludwig Winter als seinen Botanikexperten gewinnen. Herr Winter widmete sich dem Garten über 5 Jahre hinweg. Er importiere zahlreiche Pflanzen aus Australien, Neuseeland, Chile und Kalifornien. Die Anlage des Gartens, deren Veränderungen im Laufe der Jahre neuen Tendenzen in der Gartenbauarchitektur und der Botanischen Forschung Rechnung trugen, versuchte vor allem die historische Via Julia Augusta miteinzubeziehen.
Römerstraße befindet sich noch heute im Inneren des Gartens
Das am besten erhaltene Stück dieser antiken Römerstraße befindet sich noch heute im Inneren des Gartens: Indem man auf die vorherrschende Straßenstruktur Rücksicht nahm, wurden alle anderen Wege quer oder längs zu dieser gezogen. Bewahrt wurden auch die antiken Stützmauern, die Lichtungen und die alte zum Meer abfallende Umfiedungsmauer. Verbunden wurden die einzelnen Ebenen mit Treppenaufgängen, Rampen und kurvig gezogenen Stufen.
Das Ziel der gesamten Familie Hanbury (Sir Thomas, Sohn Cecil und Schwägerin Dorothy Symons) bestand darin, in den abgelegeneren, schlecht zugänglichen Zonen die Vegetaion sich selbst zu überlassen und wo nötig, den Baum- (Pinien jeglicher Art und Olivenbäumen) und Strauchbestand (Myrthe, Lorbeer, Rosmarin und Ginster) zu verdichten. Längs des Baches wurde Oleander gepflanzt, in den Schattenzonen und im oberen Teil Glyzinien und Flieder. Das Mauerwerk erhielt Passionsblumen und Rosen, Efeu und Begonien. Hängegeranien und Pelargonien ranken an den Terrassen. Im Südteil des Gartens, wo die Beete eher unregelmäßig gepflegt werden, wurden Agaven, Aloe, Opunzien, Kakteen, Eurobien und Yuccapalmen gepflanzt.
Zusätzlich entstanden der Palmengarten, der Astralwald und monochromatische Gärten in rosa, weiß und orange mit einjährigen Pflanzen, die von exakt geschnittenen Hecken eingerahmt werden. Die Schönheit der Obst- und Agumenpflanzungen unterstreichen eine Blütenwiese aus Anemonen, Fresien, Iris, Krokussen, Jonquillen und Blausternen. Zur harmonischen Abrundung der gesamten Lage wurden auf verschiedenen Ebenen Skulpturen, Brunnen und Wasserbecken, Kolonaden und Säulen, Amphoren, Steinbänke und kleine Tempel angebracht.
Palazzo der Markgrafen Orengo di Ventimiglia
Auch der Palazzo der Markgrafen Orengo di Ventimiglia (das Hauptgebäude der Besitzung) wurde erhalten und erfuhr fast keine Veränderungen. Das Einfügen von neuen Arbeitsräumen brachte allerdings mehr Bequemlichkeit mit sich, ebenso wie die Erhaltung des Turmes zu Panoramazwecken, der Bau von Terrassen, Bogenloggien und ein Eingangsportal. Die Dienstgebäude wurden entsprechend ihrer Funktion auf das Gelände verteilt: unten die Treibhäuser,
die fürs Personal bestimmte Casa Bellini, am östlichen Ufer des Sorba-Baches ein Bauernhaus für wissenschaftliche Zwecke und ein erstes Museum für die von Sir Thomas gesammelten archäologischen Funde. In der Ebene das Gärtnerhaus, die Kuhställe, die Casa Natalni, der Heuschober und die Wohung des Kustoden.
Um die Bewässerung der verschiedenen Kulturen zu vereinfachen, waren außer der Nivellierung des Erdreichs auch aufwendige Arbeiten zur Wassersammlung und -verteilung nötig. Nachdem der Naturpark im 2. Weltkrieg fast komplett zerstört wurde, geriet er immer mehr in Vergessenheit. Heute gehören die Gärten dank einer Stiftung der Familie Hanbury dem italienischen Staat, während die Pflege und Verwaltung dem Institut für Botanik der Universität von Genua untersteht. Am 1. Juni 2006 wurde der Garten von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen.
Die Lage der Gärten
Kurz vor der Grenze zu Frankreich an der Straße nach Ponte S. Luigi, nachdem Sie Ventimiglia und Latte hinter sich gelassen haben, gelangen Sie vor ein großes Tor, daß Ihnen die schönsten Parkanlagen Liguriens erschließt. Mit einer Unzahl an Blumen und tropischen Pflanzen ist der Garten ein Schmuckstück der Botanik. In der Nähe finden Sie auch die Grotten von Balzi Rossi (Rote Felsen). Hier wurden Überreste prähistorischer Menschen und heute ausgestorbener Tiere und Pflanzen gefunden.
Sie möchten nun diesen einzigartigen Park selber erleben und entdecken?
Dann machen Sie sich direkt auf den Weg.
Mit dem Zug:
Staatsbahnen / Linie Genua – Ventimiglia (Bahnhof von Ventimiglia) Endstation des Autobusses Riviera Trajsporti in Richtung Ponte San Luigi in der Via Cavour, 150 Meter vom Bahnhof von Ventimiglia entfernt.
Mit dem Auto:
Aus Richtung Genua kommend, erreichen Sie die Hanbury Gärten auf Küstenstraße Via Aurelia SS1. Durchqueren Ventimiglia in Richtung Frankreich und folgen anschließend einfach den Schildern Mortala/Villa Hanbury. Parken sollten Sie an einer freien Stelle an der Straße, denn einen Parkplatz gibt es dort leider nicht.
Besuchen Sie die Villa Hanbury in Ligurien oder lassen Sie sich auf Facebook - Gardini Botanici Hanbury inspirieren.
Adresse:
Corso Montecarlo, 43,
18039 Ventimiglia Imperia, Italien
+39 0184 22661